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14.05.2013

Das Gasthaus Fels’n ist nur das sichtbare Zeichen eines sehr großen Problems: ÖDP befürwortet „lenkende Rolle“ der Stadt bei der Erhaltung des Gebäudes

Generalkonservator Greipl soll in der Fraktion seine Vorschläge für eine große Lösung der Verkehrsprobleme vorstellen


Für die ÖDP-Fraktion ist die Situation an der Freyunger Straße und das Gasthaus Fels'n schon seit längerer Zeit ein wichtiges Thema. Fraktionsvorsitzender Paul Kastner hat bereits vor eineinhalb Jahren im Stadtrat für Maßnahmen zur Erhaltung des historischen Gebäudes plädiert. Im Herbst vergangenen Jahres ist die letzte Bewohnerin und Eigentümerin verstorben. Deshalb meint Kastner nun: "Die Stadt sollte der weiteren Entwicklung nicht nur zuschauen, sondern eine lenkende Rolle spielen und dafür sorgen, dass das historische Gebäude erhalten werden kann".

"Falls es wirklich so kommen sollte, wie bereits öffentlich berichtet, dass das Erbe ausgeschlagen wird und auf den Freistaat übergeht, wäre das keine automatische Entwarnung. Denn der Freistaat veräußert solche Immobilien meist so schnell wie möglich weiter. Gut möglich, dass ein Erwerber dann zunächst weiter nichts tut, um das Gebäude später abzureißen. Dem sollte die Stadt entgegenwirken, zum Beispiel durch eine entsprechende Erhaltungsanordnung aufgrund der historischen Bedeutung des im Jahre 1647 errichteten Gebäudes. Sollte nicht vertraglich gesichert werden können, dass ein neuer Eigentümer eine Sanierung anpackt, müsste schon überlegt werden, ob die Stadt das Gebäude erwirbt und mit einer vom Landesamt für Denkmalpflege bereits in Aussicht gestellten Förderung günstigen Wohnraum schafft", so Kastner.

Im Gasthaus Fels'n sieht die ÖDP-Fraktion indes nur das sichtbarste Zeichen des drohenden Verfalls der Bausubstanz an der Freyunger Straße. Eine kurzsichtige autoorientierte Verkehrspolitik habe hier in vergangenen Jahrzehnten unermesslichen Schaden angerichtet. Was man tun könnte, um das wieder gut zu machen, darüber zerbricht sich die ÖDP-Fraktion schon seit längerer Zeit den Kopf. Die in der Vergangenheit schon von verschiedener Seite angedachte, aber nicht weiter verfolgte Lösung, die B12 unterhalb des ehemaligen Auto Röhr über einen Tunnel mit dem Anger zu verbinden, würde der Freyunger Straße neues Leben einhauchen, aber die Kosten wären immens würden das Investitionspotential der Stadt über Jahre hinweg binden. Ob die Passauer das wollen, müsste erst geklärt werden", meint stellvertretender Fraktionsvorsitzender Oliver Robl.

Trotzdem will die ÖDP-Fraktion den in dieselbe Richtung stoßenden Leserbrief von Generalkonservator Prof. Dr. Greipl zum Anlass nehmen, den Chef des Landesamtes für Denkmalschutz in die Fraktion einzuladen. "Wir wollen uns die Vorschläge von Prof. Greipl anhören", so Robl. Das Gespräch soll in den nächsten Wochen stattfinden. Bei dem Projekt geht es für die ÖDP erwartungsgemäß nicht um einen neuen Investitionsschwerpunkt Autoverkehr, sondern um die Frage, ob die Lebensqualität und Bausubstanz in Jahrzehnte vernachlässigten Bereichen wieder hergestellt werden kann."

Das hängt natürlich ganz entscheidend davon ab, wie stark der Staat das unterstützen würde. Oliver Robl erinnert daran, dass man in den 70er Jahren die damals marode Höllgasse beinahe aufgegeben hätte. Und dann hat man mit großen Zuschüssen doch noch das heutige Schmuckstück ermöglicht. Man müsste außerdem mal in Relation setzen, wie viele unterirdische Lösungen in den Ballungsräumen ganz selbstverständlich umgesetzt werden. Warum sollte so ein hohes staatliches Engagement nicht auch einmal bei uns in Passau möglich sein", fragt der ÖDP-Stadtrat.

Auf jeden Fall gilt für die ÖDP: Falls überhaupt jemals dieses Projekt mehr als nur angedacht werden sollte, müsste von vornherein klar sein, dass der Stadtrat von sich aus hierüber einen Bürgerentscheid herbeiführt. Robl: "Nur wenn die Bürger dahinter stehen, kann so ein großes Projekt gelingen."


Mittwoch, 4. Dezember 2024

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