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11.07.2018

Zum Sklavenlohn-Skandal bei Kreuzfahrtschiffen (PNP v. 11.7.18, S. 10)

Passaus 2. Bürgermeister Urban Mangold (ÖDP) will „Ausbeutung unter Deck“ zusammen mit anderen Donaustädten bekämpfen: „Notfalls die Anlegeerlaubnis entziehen!“


Passaus 2. Bürgermeister und Bezirksrat Urban Mangold (ÖDP) will menschenunwürdige Arbeitsbedingungen auf in Passau anlegenden Kreuzfahrtschiffen nicht hinnehmen. Auch wenn die Rechtslage bei ausländischen Betreibern schwierig sei, könne "Ausbeutung unter Deck" nicht achselzuckend hingenommen werden. "Die Erkenntnisse des LKA (PNP Bayern vom 11.7.2018), dass im Mai auf zwei von drei untersuchten Schiffen, Menschen im Hotelbereich für einen Sklavenlohn von 2,86 Euro brutto schuften mussten, sind schrecklich und alarmierend", kritisiert Mangold.

Der ÖDP-Politiker will deshalb im Stadtrat per Antrag erreichen, dass die Stadt Passau als Ländebehörde alle Möglichkeiten prüft, mit denen man gegen diesen Skandal vorgehen kann. "Wenn es rechtlich möglich ist, sollte die Passauer Ländeordnung so geändert werden, dass ausbeuterischen Reedereien das Anlegen verweigert wird. Am besten wäre ein abgestimmtes Vorgehen mit anderen Donaustädten, um den Mindestlohn und menschenwürdige Arbeitsbedingungen auch auf den Schiffen durchzusetzen", fordert der ÖDP-Bezirksrat: "Der Grundsatz der Bayerischen Verfassung, dass man von jeder ehrlichen Arbeit leben können muss, darf sich nirgendwo in Luft auflösen".

Mangold hat sich inzwischen auch an den ÖDP-Europaabgeordneten Prof. Dr. Klaus Buchner gewandt, der in der Angelegenheit eine Anfrage an die EU-Kommission stellen wird. Eine europaweite politische Lösung wäre nach Einschätzung von Experten sinnvoll.


Freitag, 11. Oktober 2024

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