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Die ÖDP sieht sich durch jüngste Ereignisse in der Ablehnung der Seilbahn bestätigt
„Es mangelt an Fingerspitzengefühl und Gespür für Schönheit!“Bürgermeister Urban Mangold (ÖDP) kann den neuesten Seilbahnplänen von Investor Manfred Eichberger „nichts abgewinnen“. Mangold kritisiert, dass die Verwaltung „unnötig mit immer neuen Varianten beschäftigt wird“. Die ÖDP-Fraktion habe stets konsequent gegen neue Seilbahn-Beratungsrunden gestimmt, „weil Passau die Seilbahn schlicht und einfach nicht braucht, der Tourismus sowie so schon boomt und die Gefahr, dass das Stadtbild ruiniert wird, zu groß ist“, so der ÖDP-Politiker. Auch im ÖPNV werde die Seilbahn aufgrund der hohen Ticketpreise keine Rolle spielen.
„Die letzten Jahre haben unsere ablehnende Haltung noch mehr bestärkt“, erklärt Mangold. „Woher sollen wir das Vertrauen nehmen, dass einem Seilbahn-Investor mit dem nötigen Nachdruck die Bewahrung der Altstadt und des Oberhausberges vor Verschandelung auferlegt wird, wenn ein wichtiges Denkmal wie das Haus Linzer Straße 2 ohne Eingriff der zuständigen Stellen dem Verfall preisgegeben wurde? Wie sollen wir von Gespür und Fingerspitzengefühl ausgehen, wenn ernsthaft überlegt wird, erhaltenswerte Gebäude wie das Haus Wörthstraße 7 abzureißen“, fragt der ÖDP-Stadtrat.
Mangold: „Wir glauben auch längst nicht mehr den Beteuerungen von Investoren, dass sich ihr Vorhaben ins Stadtbild einfügt. Das wurde in der Innstadt auf dem Areal der ehemaligen Brauerei-Abfüllanlage auch versprochen. Und welches Architektur-Ungetüm steht jetzt da!“
Die ÖDP-Fraktion hält die Seilbahn nach wie vor für „groben Unfug“. Mangold erinnert daran, dass 2011 fast alle beteiligten Fachstellen aus überzeugenden Gründen gegen eine stadtbildgefährdende Seilbahn plädierten. „Alle bisherigen Planungen zeigen: Die Trasse sowie die Berg- und Talstation einer solchen Bahn würden der Altstadt und der Natur auf dem Georgsberg empfindliche Wunden zufügen. Das wird sich auch durch die neue Variante nicht wesentlich ändern“, argumentiert Mangold.
Eine Debatte über zusätzliche Attraktionen in Passau sei nicht nötig: Das Tourismusgewerbe melde schon jetzt ständig neue Rekordzahlen von Schiffsreisenden, Übernachtungsgästen und Tagestouristen, meint Mangold. Die Schiffsanlegestellen reichen längst nicht mehr. „Ist es wirklich sinnvoll, spektakuläre Seilbahnen zu bauen, um einen bereits boomenden Tourismus noch weiter anzuheizen. Ist uns die Bewahrung unserer schönen Stadt nicht mehr wert? Soll sie zur bloßen Event- und Tourismus-Kulisse verkommen?“ Mangold fordert „mehr Ehrfurcht vor der Ästhetik, der Schönheit und dem Geist der Stadt“.
Freitag, 11. Oktober 2024
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